Der Zülpicher Geschichtsverein, insbesondere unser Ehrenvorsitzender Andreas Broicher, waren maßgeblich daran beteiligt, dass die Idee "Römerthermen Zülpich - Museum der Badekultur" Wirklichkeit wurde.

VOM RÖMERBAD ZUM MUSEUM DER BADEKULTUR

gewidmet Andreas Broicher

2198 Museum bei Nacht

Römerthermen Zülpich - Museum der Badekultur

Vorwort

Lieber Andreas Broicher !

Was soll „man“ Dir schenken? Wieder ein Buch? Was für eine Art von Buch? Eins mit historisch/militärischen Inhalt? Und welches hast Du noch nicht gelesen? –

Lauter Fragen, auf die den Menschen im Vorstand des Zülpicher Geschichtsvereins (ZGV) keine gute Antwort einfel. Erschwerend kam noch hinzu, dass wir nach einem Abschiedsgeschenk Ausschau hielten. Den Wunsch, die Bürde des Vereinsvorsitzes abzugeben, den hattest Du schon lange, immer mal wieder, geäußert; aber wir haben darauf immer wieder geantwortet, dass Du als Vorsitzender das neue Museum eröffnen musst. Dass sich der Eröffnungszeitpunkt soweit verschieben würde und dass Du dazu noch krank werden würdest, das hat niemand ahnen können, geschweige denn gewünscht.

Nun ist es soweit: Du „darfst“ jetzt im Herbst 2009, gut ein Jahr nach der Eröffnung der Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur, Dein Amt niederlegen, in andere Hände geben wie Du sagen würdest. Und was bekommst Du als Abschiedsgeschenk von uns ? ... Ein Buch, ein kleines, ein „Publikatiönchen“!

Sein Inhalt ist nicht militärischer Natur, historisch ist er schon zu nennen. Die ursprüngliche Idee von Professor Horn, eine Dokumentation über die Eröffnungsfeier des neuen Museums seitens des ZGV ( „ Da sollte sich der Geschichtsverein ruhig ordentlich feiern , wenn’s schon kein Anderer tut „ ) zu verfassen, haben wir nicht nur dankend aufgegriffen, wir haben sie erweitert, in dem wir den schwierigen Prozess hin zum neuen Museum chronologisch zusammengefasst haben. Zurückgegriffen haben wir dabei in Teilen auf die, von Dir, Andreas Broicher , mitverfasste Chronik des ZGV.

Der Dokumentation haben wir den Titel des aller ersten Museum - Flyers von 200x gegeben, der da lautete: „Eine Idee wird Wirklichkeit“.

Lieber Andreas Broicher, wir widmen Dir unser kleines Werk ! Nimm es als Zeichen des Dankes für die geleistete Arbeit

  • im und für den Zülpicher Geschichtsverein,
  • für die Stadt Zülpich
  • und ihre Bürgerinnen und Bürger.

Im Namen aller Mitglieder wünschen wir Dir Gottes Segen und versprechen Dir, die Arbeit in Deinem Sinne fortzuführen.

Margrit Adams-Scheuer,

Stellvertretende Vorsitzende

 

Zum Geleit

Altertums-, Geschichts- und Heimatvereine haben eine lange Tradition. Seit Erstarken des Bildungsbürgertums im 19. Jahrhundert fanden sich vielerorts in Deutschland vor allem Lehrer, Geistliche, Universitätsprofessoren, Ärzte, Apotheker, Justitiare, Architekten oder Ingenieure zusammen, um die vornehmlich vor- und frühgeschichtlichen, insbesondere aber römischen Zeugnisse der heimatlichen Geschichte zu erforschen und zu bewahren. Sie gründeten Sammlungen, gaben Zeitschriften heraus, trafen sich in wissenschaftlichen Zirkeln, organisierten Vorträge und Exkursionen. Oft sind es einzelne Persönlichkeiten, an denen sich das Wirken und die Leistung dieser historischen Vereine über die Zeit festmachen lassen.

Nicht anders war und ist es mit dem Zülpicher Geschichtsverein, der – 1906 gegründet – inzwischen auf ein mehr als 100-jähriges Bestehen zurückblicken kann. Seine Mitglieder rekrutieren sich mittlerweile aus allen gesellschaftlichen Schichten. Nach wie vor sind aber Heimatliebe, Engagement und Ehrenamt die tragenden Säulen des Vereinslebens. Mit seinen zahlreichen Impulsen, Aktivitäten und Aktionen bietet er der Bevölkerung Zülpichs immer wieder die Möglichkeit, sich über die lange und wechselvolle Geschichte der  Stadt zu informieren, sie selbst in den Ortschaften fernab des historischen Zentrums als die ihrige zu begreifen und sich mit ihr zu identifzieren. So wird eine Bürgerschaft zusammengeführt, so entstehen Bindungen.

Der Zülpicher Geschichtsverein ist aber zugleich auch das „kulturelle Gewissen“, dasVerwaltung und Politik nicht an ihren Worten, sondern an ihren Taten misst. Insofern kann das Verhältnis zu den dortigen Akteuren nicht immer konfliktfrei sein. Gleichwohl bedürfen beide Seiten einander. Heute wäre es nämlich um dieLebensqualität in einer Stadt ohne, dass sich Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich engagieren, gerade auf dem Gebiet der Kultur, die angeblich nur zu den „freiwilligen“ Aufgaben einer Kommune zählt und sich – das ist die traurige Wirklichkeit - erst recht in Mangelzeiten in den Rathäusern keiner durchsetzungsfähigen Fürsprecher erfreut, schlecht bestellt.

Im letzten Jahrzehnt hatte der Zülpicher Geschichtsverein seine ganze Kraft darauf konzentriert, die im Grunde unzumutbare Präsentation eines der bedeutendsten Bodendenkmäler in Nordrhein-Westfalen, die Zülpicher Römerthermen, zu verbessern. Vornehmlich ihm ist es zu verdanken, dass am Ende mit den „Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur“ sogar ein Neubau eröffnet werden konnte, der architektonisch, konzeptionell und museal überzeugt.

Am Anfang stand - wie ein Werbeprospekt aus dem Jahre 2001 titelte – eine„Idee“, die niemand derart verinnerlicht hatte und so vehement und zielstrebig nach vorne trieb, wie Andreas Broicher, seit 1995 Vorsitzender und „Motor“ des Zülpicher Geschichtsvereins. Er war es, der mit seinem Einsatz und seiner Überzeugungskraft alle mitriss und dem Projekt selbst eine Eigendynamik verlieh, dem kein Ministerium, keine Stiftung, keine Stadtverwaltung, kein Stadtrat und keine Fachbehörden widerstehen konnten. Seine Begeisterung übertrug sich auch auf den Beirat, in dem er nicht nur durch die „Brille“ eines interessierten Laien überaus beherzigenswerte Ratschläge zu geben wusste, sondern auch unter Hinweis auf die sowohl fnanziellen als auch personellen Möglichkeiten des Vereins manche bedrohliche „Klippe“ zu umschiffen half. Auf Andreas Broicher, seine Beziehungen und sein Wort war stets Verlass. Er war einfach der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Platz.

Umso bedauerlicher, dass Andreas Broicher, der in den Augen vieler wie kaum ein Anderer den Zülpicher Geschichtsverein verkörpert und ihn geprägt hat, aus gesundheitlichen Gründen die Endphase der Museumseinrichtung und -gestaltung nicht mehr persönlich mit begleiten konnte. Ihm war sogar versagt, an der prächtigen Eröffnungsfeier teilzunehmen. Deshalb ist es mehr als nur recht und billig, ihm die Schrift, die diese Veranstaltung in Wort und Bild dokumentiert, in Würdigung seiner außergewöhnlichen Verdienste in großer Dankbarkeit und Verbundenheit zu widmen.

Ansonsten möge Andreas Broicher noch möglichst oft und lange angesichts der „Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur“ sagen können: das ist auchmein Werk!

Und wie recht er damit hat…

Prof. Dr. Heinz Günter Horn

 

Gegen eine Spende kann die Broschüre "Eine Idee wird Wirklichkeit - Vom Römerbad zum Museum der Badekultur -"  im I-Punkt des Geschichtsvereins in der Landesburg erworben werden.

 

Bis heute unterstützen wir die Arbeit dieses einzigartigen Museums.